Samstag, 29. September 2007

Der Philosophenweg

Der erste Ausflug in Kyoto führte zum Philosophenweg, der seinen Namen daher hat, dass dort ein Philosoph der Universität immer auf und ab schritt. Er schlängelt sich an einem kleinen Kanal unter Kirschbäumen entlang und insbesondere im Frühling muss das ein wunderschöner Anblick sein. Der Weg führt an verschiedenen Tempeln der japnischen Religionen vorbei, welche allesamt sehenswert sind.
In fast jedem Garten sind hübsche Fische zu finden
Am Anfang des Weges steht der Tempelbezirk Nanzen-ji, er besteht aus einem Garten mit einem Haupttempel und 10 kleineren Untertempeln. Nanzen-ji ist ein typischer Zen-Tempel, welcher im 14. Jhd. die fünf großen Tempel während des Zen-Buddhismus kontrollierte.
Betreten tut man das Areal durch das riesige Sammon des Tempels, ein zweistöckiges HolztorDer Haupttempel beherbergt die Abtgemächer und viele Kostbarkeiten und spirituelle Anbetungsgegenstände. Wie in allen Tempeln ist das fotografieren dort verboten, deswegen gibt es hier und auch in Zukunft keine Bilder aus dem Inneren eines Tempels.
Hier hatte ich die Möglichkeit eine feierliche Zeremonie mit buddhistischen Mönchen zu beobachten. Die Mönche und auch die japanischen Gäste knien in typischer Haltung auf dem Boden und summen einen Text, welcher sich immer wieder wiederholt. Während jeder Strophe geht einer der Gäste zum Altar und betet. Es war sehr interessant das ganze zu beobachten, es zieht einen in den Bann und ist sehr beruhigend, so dass ich dort, in der Sonne stehend eine ganze Weile verbracht habe

Die größte Attraktion des Tempels ist für die Japaner das römische Aquädukt, welches immer noch in Betrieb ist und den Haupttempel mit Wasser versorgt. Es wirkt auf dem Gelände etwas fehl am Platz, aber irgendwie trotzdem faszinierendGleich neben Nanzen-ji befindet sich Eikan-do, eine parkartige Tempelanlage, deren Bauten durch Gänge verbunden sind. Hier verbirgt sich eine große Amida-Buddha-Statue, welche aber auf Grund von Restaurierungsarbeiten nicht zu besichtigen war.


Hier steht auch einer der wenigen Altäre, welchen man fotografieren darf

Den Weg weiter entliang schreitend kommt man zum Otoyo-jinja, wo man kleine Schreine des Shintoismus (die kleinste Religion in Japan, neben dem Buddhismus und dem Konfuzianismus) bewundern kann. Die Vorstellung des Shinto beruht darauf, dass kami (Gottheiten) alle Dinge, ob lebendig oder tot oder unbeweglich, beherrschen, die in tausend kleinen Tempeln verehrt werden. Typisch für diese Schreine sind die Tierstatuen.
Kurz vor Ende des Weges gelangt zum Hinen-In, welcher sich vor allem wegen seiner Hügel aus geharktem Sand lohnt.

Am Ende des Weges stößt man auf den Ginkaku-ji, auch Silberpavillion genannt. Er gilt als herausragendes Werk der Gartenkunst und trägt den Namen, da er eigentlich komplett mit Silber verkleidet werden sollte ... was aber nie gemacht wurde.

Auf Grund des wahnsinnigen Antrangs von Touristen und der langen Schlange vor dem Eingang habe ich beschlossen das Areal nicht zu besuchen, sondern habe mich mit einem Rundgang rundherum begnügt
Auf dem Nachhauseweg nach einem langen Tag bei über 30°C im Schatten, öffnete der Himmel seine Schleusen und kühlte mich ab, so dass ich nach 30 Minuten Regen triefend nass zu Hause ankam :-)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website japan2007-michael.blogspot.com Links tauschen